Vom 7. November bis zum 9. November waren die LuWis mit einer kleinen Delegation in meinem schönen Studienort Heidelberg zu Besuch. Nach der Anreise folgte direkt ein Gespräch beim Verlag Spektrum der Wissenschaft, in dem noch einmal die Grundlagen der Künstlichen Intelligenz (KI) gelegt wurden. Insbesondere wurden die Entwicklung der KI in der Vergangenheit und Pannen der Ergebnisse der Algorithmen anhand von Beispielen dargestellt. Im Anschluss daran waren wir bei der Arbeitsgruppe von Prof. Tilman Plehn im Institut für theoretische Physik am Philosophenweg zu Besuch. Dr. Anja Butter und Dr. Jennifer Thompson erklärten uns sehr anschaulich, wie Machine Learning in der Teilchenphysik angewandt wird. Insbesondere wurde uns bei keinem vorherigen Vortrag in entsprechender Tiefe erklärt, welche Implikationen verschiedene Typen von Layern auf das Lernen der neuronalen Netze haben.
Am kommenden Vormittag waren wir bei dem Softwarekonzern SAP zu Gast. Der Tag begann mit einer Führung durch den SAP Inspiration Pavilion, der neben der Geschichte von SAP auch einfache Anwendungen von künstlichen Intelligenzen zeigte. So hatten die LuWis die Chance, neuronale Netze zu trainieren und zu sehen, welche Effekte falsches Training hat. In informellem Rahmen bei einem Kaffee wurden wir über Karrieremöglichkeiten bei SAP aufgeklärt. Unser Besuch bei SAP endete schließlich mit einem Vortrag von einer SAP-Mitarbeiterin, die darstellte wie SAP Formen der künstlichen Intelligenz in die verkauften Produkte inkludiert. Beim Deutschen Krebsforschungszentrum bekamen wir die Möglichkeit von dem Oberarzt PD Dr. Halama zu erfahren, wie Machine Learning in der Bildanalyse eingesetzt werden kann, um Tumorbereiche zuverlässig zu erkennen. PD Dr. Halama merkte an, dass gerade in seinem Anwendungsfeld die passenden Daten ein großes Problem darstellten. Zum einen seien überhaupt wenige Daten verfügbar und zum anderen sei die Grundwahrheit, die für das Training der neuronalen Netze notwendig ist, nicht immer eindeutig existent. Fakultativ gingen einige der anwesenden LuWis zu einem öffentlichen Vortrag von Prof. Wolfgang Ketterle (Nobelpreisträger der Physik 2001). Der Tag endete mit einem historischen Stadtrundgang durch die Heidelberger Altstadt.
Am Samstag schließlich endete der Studientag mit einer lebhaften Diskussion bei dem Philosophen und Doktoranden Christian Vater, in der dem Referenten ein Rundumschlag bestehend aus Beweistheorie und generellen Fragen in Bezug auf den Umgang mit KI gelang. Auch eine Antwort auf die Frage „Was ist der Mensch?“ wurde versucht und Formen der KI damit verglichen.
Wir blicken zurück auf einen Studientag, durch den wir wieder ein tieferes Verständnis in die Technik des maschinellen Lernens erlangen konnten. Ethische Fragen in Bezug auf das Thema wurden ebenso wenig ausgespart wie die konkreten Anwendungen der Techniken.
(Maximilian Kramer)