Ein Jahr lang künstliche Intelligenz - Jahrestagung des AK Luwis

Bis zum vergangenen Wochenende und für ein Jahr haben sich die StipendiatInnen der Ludwig-Windthorst-Stiftung mit dem selbstgewählten Thema „Afrika – ein schlafender Riese?“ beschäftigt. Bei ihrer diesjährigen Jahrestagung im Ludwig-Windthorst-Haus wählten sie nun ein neues. Aus 20 selbst vorgeschlagenen Themen schaffte es in 13 Wahlgängen und einer basisdemokratischen Anstrengung der Titel „Künstliche Intelligenz“.

Bis April 2020 befasst sich der Arbeitskreis Ludwig Windthorst unter der Leitung von Stefan Botters nun mit dem Thema in verschiedenen Veranstaltungsformaten. Es warten spannende Vorträge, kontroverse Diskussionen und eine Fahrt ins europäische Ausland. Erste inhaltliche Ideen und Programmpunkte konnten bereits am Wochenende ausgearbeitet werden.

Wobei der Samstagvormittag noch ganz im Zeichen des alten Jahresthemas stand. Der Pharmazeut Simon Schäfer von der Uni Tübingen stellte seine Forschung zum Arzneimittelmarkt in Afrika vor. 19,5% der von ihm in Kamerun und im Kongo gesammelten Medikamente seien gefälscht. Das heißt sie erhalten nicht den angegeben Wirkstoff und unter Umständen sogar einen anderen. Außerdem ist von Vorsatz und kriminellen Absichten auszugehen. Die Einnahme dieser Medikamente kann zu weiteren Erkrankungen und sogar zum Tod führen. Das Gesundheitsamt sei überfordert und versinkt in unübersichtlichen bürokratischen Strukturen. Unabhängige Kontrolle gibt in solch instabilen Staaten nicht. Und auch die Arzneimittelindustrie betrachtete Afrika mit einem Marktanteil von 3% am globalen Arzneimittelmarkt nicht als ausreichend attraktiv, um für den Schutz der eigenen Marken und Produkte zu sorgen.

Abgerundet wurde der Programmpunkt mit einem Planspiel. Die StipendiatInnen diskutierten die Mehrwertsteuer auf Medikamente, Patentlösungen, Monopolstellungen von Pharmakonzerne und wie Krankenkassen den Arzneimittelmarkt beeinflussen.

Vom 20.-22.06.2019 findet die erste Veranstaltung zum neuen Jahresthema „Künstliche Intelligenz“ statt.

(Christina David)