Studientag des Arbeitskreises in Lingen zum aktuellen Jahresthema
„Afrika – ein schlafender Riese?“
Das enorm vielfältige Jahresthema „Afrika – ein schlafender Riese?“ lässt zahlreiche Bezüge zum Emsland zu, die das Fundament des Studientages am 8. März 2019 gebildet haben. Die Luwis Julia Strodt, Maximilian Kramer und Christina David haben basierend auf den Erfahrungen der bisherigen Veranstaltungen zum Thema ein buntes Programm ausgearbeitet.
Den Auftakt des Studientages machte Frank Nordmann von der Firma Grimme aus Vechta. Er arbeitet als Gesamtverkaufsleiter für Afrika, Süd-Ostasien und Ozeanien. Anschaulich präsentierte er die Sicht eines regionalen Wirtschaftsunternehmens, das sich mit einem großen und dynamischen Kontinent auseinandersetzen muss. Grimme produziert Landmaschinen, die die Möglichkeit bieten Erträge zu verbessern und Feldfrüchte effektiver anzubauen. So hat die Kartoffel nicht nur einen besseren Nährwert als Reis oder Mais, sondern benötigt für ihr Wachstum auch drei Mal weniger Wasser als Reis.
Da der Studientag aus organisatorischen Gründen nicht im LWH stattfinden konnten, nutzen die Luwis am Vormittag die Besprechungsräume der Krankenhausapotheke Lingen. Hier führte Hans Kramer durch das Lager, die Labore und Abteilungen der Krankenhausapotheke, die insgesamt 11 Krankenhäuer und auch das Bonifatius Hospital in Lingen versorgt. Die Apotheke, deren Leiter Kramer ist, hat heute 40 Mitarbeitende und setzt erste Automatisierungstechnik in der Lagerlogistik ein. Die Luwis bekamen einen interessanten und spannenden Einblick hinter die Kulissen einer Apotheke.
Der Nachmittag begann im Emslandmuseum mit einem vertiefenden Einblick in die Kultur, Geschichte und Politik Eritreas. Dr. Andreas Eiynck, Leiter des Museums, führte durch einen bilderreichen Vortrag. Eritrea gehört mit 6 Mio. EinwohnerInnen zu den kleineren Ländern Afrikas und wurde erst 1993 von Äthiopien unabhängig. Bis heute ist das Land eine brutale Diktatur und wird auch das „Nordkorea Afrikas“ genannt. Der Veranstaltungspunkt wurde außerdem durch Natsnet Okbeab und Zekarias Weldegebriel-Okbeab bereichert. Das eritreische Ehepaar floh aus seiner Heimat, lebt seit 3 Jahren in Lingen und berichtete von seinen persönlichen Eindrücken und Erlebnissen.
Als letzten Programmpunkt präsentierte der Meppener Pathologe Dr. Evariste Gafumbegete seine Perspektive auf Chancen und Gefahren für Afrika. Humorvoll und anschaulich schilderte er aktuelle Entwicklungen, die er an konkreten Beispielen auch aus seiner Familie in Burundi festmachte.
An dieser Stelle bedanken wir uns noch einmal bei allen ReferentInnen für ihre Beiträge, ihr Engagement und ihre Unterstützung.
(Christina David)