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Anmeldungen bitte an Sabine Behlau (behlau@lwh.de oder 0591-6102-203)

Samstagnachmittag während einer Paneldiskussion

Werkwoche Teil 2 des AK LuWi

Afrika- ein schlafender Riese?

Werkwoche Teil 2 vom 4.10.2018- 6.10.2018

Wie immer begann die Werkwoche mit der Ankunft der meisten Teilnehmenden am Donnerstagnachmittag, den 4.10.2018. Es erfolgte ein gemütlicher Einstieg, indem wir das Programm besprachen und uns untereinander bekannt machten, sofern dies nicht bereits der Fall war.

Am Abend war dann der erste „richtige“ Programmpunkt zum Thema Afrika angesetzt: In gemütlicher und persönlicher Atmosphäre in Form eines Kaminabends konnten wir uns mit Marie-Gertrude Finke vom Afrikanischen Frauenverein Emsland e.V. austauschen. Themen waren dabei neben der Arbeit des Frauenvereins in Lingen und dem Emsland vor allem Finkes persönliche Erfahrungen. Sie selbst stammt aus der Elfenbeinküste. Diese sei in den letzten Jahren von vielen Krisen erschüttert worden, sei aber ihrer Meinung nach wie vor ein wundervolles Land, mit dem sie sich immer noch sehr verbunden fühle.

In Deutschland werde Finke aber zunächst aufgrund ihres durchaus „deutschen“ Namens gar nicht für eine Afrikanerin gehalten. Würden Menschen sie dann aber mit ihr in Kontakt kommen, führe das oft zu Missverständnissen, mit welchen sie aber umzugehen wüsste. Auch sonst versuche Finke sich so gut wie möglich zu integrieren; besonders ihre Geschichte über den Besuch des Wesuwer Schützenfestes war erfrischend.

Am nächsten Morgen war dann der Volkswirt Siegfried Müller-Maige von „Attac“ zu Gast im LWH. Hier war vor allem der sogenannte „Marshall-Plan“ mit Afrika Thema, der aber eigentlich eher einen „Marshall- Plan“ für Afrika darstelle, wenn überhaupt:

Denn der Plan sei nichts anderes als eine leere Worthülse, da er nur bereits lang zuvor verfasste Ziele für Afrika nochmals gebündelt zusammenfasse, aber keine realen Umsetzungsvorschläge biete. Außerdem sei er ohne Beteiligung afrikanischer Länder verfasst worden und beinhalte keine finanziellen Hilfen.

Der „Marshall- Plan“ wurde auch am folgenden Nachmittag von Professor Hartmann von der Universität Duisburg-Essen wieder aufgenommen. Hartmann konnte neben seinem Wissen über diesen, auch durch sein allgemein umfangreiches Wissen zu den vielen Ländern Afrikas beeindrucken: Jede Frage wurde umfassend beantwortet, sei es zur Geschichte Afrikas, sich daraus möglicherweise ergebender (ethnischer) Konflikte oder etwa dem Einfluss Chinas in Afrika.

Thema hierbei war auch der Umgang der Ländern Afrika mit Demokratie. Dieser sei so unterschiedlich wie der Kontinent selbst. So herrsche ein sehr differierendes Verständnis der Bürger darüber, was Demokratie zu erbringen habe genauso wie es Faktoren gebe, die eine Etablierung der (funktionierenden) Demokratie begünstigen.

Am Abend konnten wir dann zum Kamingespräch Heinrich Hövelmann von der Stiftung- Klima schützen damit Kinder leben können e.V. Papenburg begrüßen. Dieser stellte, nach Erzählung seines (durchaus langen) Lebenslaufes, sein „einfaches“ Konzept der Entwicklungshilfe vor: Man müsse den Mittelstand gezielt stärken und Eliten fördern. Außerdem brauche Afrika gezielt Unterstützung beim Aufbau politischer Systeme, dies solle vor allem durch Weitergabe dezidiert christlicher Werte geschehen.

Am letzten Tag, den 7.10. 2018 konnten wir nochmal „persönlich“ die Vielfalt Afrikas kennenlernen, indem sich fünf junge Afrikaner unter Leitung von Dr. Debbie Coetzee-Lachman von der Universität Osnabrück im LWH zusammengefunden haben.

An diesem Tag, der für viele das persönliche Highlight der Werkwoche darstellte, konnten wir den individuellen Geschichten der vom ganzen Kontinent Afrika Stammenden lauschen, sei es in Bezug auf ihren eigenen Lebenslauf, ihres Stammes oder ihrer Kultur.

Da alle auch bis Nachmittag blieben, hatten wir die Möglichkeit bei einem gemeinsamen Mittagessen nochmals persönliche Gespräche in entspannter Atmosphäre zu führen. Am Nachmittag konnten wir dann selbst aktiv werden und überlegen, ob Afrika gemäß unserem Jahresthema ein schlafender oder doch erwachender Riese ist. Für Viele war die Frage nach den lebhaften Schilderungen der Afrikaner eindeutig: Afrika ist erwachender Riese!


(Julia Strodt)

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